Mein Junge lernt einmal Akkordeon spielen. Das sind die Worte welche ich als Kind immer wieder von meinem Vater hörte. Dann im Jahre 1962 als ich 7 Jahre war bekam ich nicht nur so ein Gerät, sondern auch noch jede Woche 1 Stunde Einzelunterricht. Manche Leute behaupteten ich hätte Talent. Nach 1 Jahr durfte ich bereits in einem Akkordeon-Orchester mitspielen und als Solist auf der Bühne „Tanzende Finger“ von Will Glahé vortragen. War ja eigentlich auch kein Wunder, denn während andere Kinder im Sandkasten spielten, „durfte“ ich täglich mindestens 1 Stunde üben, sonst gab’s Ärger. Im Laufe der Zeit gefiel mir Musik machen eigentlich ganz gut und ich versuchte mich auch auf anderen Instrumenten, kam aber immer wieder zu den Tasten zurück. Spielte im Orchester, machte Unterhaltungsmusik und im Jahre 1973 erhielt ich dann mein zweites Dirigentendiplom von Karl Perenthaler, damals Dirigierlehrer am Hohner- Konservatorium in Trosseingen und leitete anschließend ein Orchester mit 40 jugendlichen, welche alle von mir ausgebildet waren. Mein jüngster Spieler war damals gerade mal 5 Jahre jung. Es drängten sich Familie und Beruf immer mehr in den Vordergrund und Zeit für die Musik war nicht mehr vorhanden. Dann nach über 35 Jahren in der Softwareentwicklung lies ich meinen Beruf langsam auslaufen und Griff wieder zu den Instrumenten. War anfangs gar nicht so einfach. Im Kopf lief das Musikstück immer noch im gleichen Tempo ab, aber meine Finger glitten lange nicht mehr so virtuose über die Tasten als vor 35 Jahren. Auch in der digitalen Musikwelt hatte ich einiges nachzuholen. Dies gelang zu meinem Erstaunen recht schnell und da ich nicht, wie in jüngeren Jahren, stundenlang als Alleinunterhalter auf der Bühne tätig sein möchte habe ich mich dazu entschlossen, meine musikalischen Fähigkeiten der älteren Generation zu widmen um dieser mit meiner Musik etwas Freude zu bereiten.